Konfuzius sagt: Wenn wir unsere Talente, unsere Stärken kennen und diese zu sehr großen Anteilen in unserer Arbeit bewusst einsetzen, sind wir a) dazu in der Lage, sehr gut darin und erfolgreich zu sein – und b) fällt es uns leicht. Wir müssen uns nicht verbiegen und erleben Erfüllung in unserer Arbeit. In unserem Tun. Ganz nach seinen Worten: “Suche dir eine Arbeit, die du liebst, und du musst keinen einzigen Tag mehr arbeiten.”
Wie wird aus einem Talent eine Stärke?
“Zu einer Befähigung / einem Talent müssen noch Wissen und Können hinzukommen – zum Beispiel handwerkliches Geschick. Und vor allem auch noch die Motivation, gute Leistungen zu erbringen. Nur dann kann man zur Exzellenz kommen”, betont der Persönlichkeitspsychologe Professor Dr. Jens Asendorpf.
Stärke = Talent + Wissen + Können – diese Formel ist das Gerüst, mit dem du dich beschäftigen solltest. Viele von uns sind einmal vor zehn, 20 oder vielleicht noch mehr Jahren gestartet in ein Beruf – in ein Berufsleben – und die Dinge haben so ihren Lauf genommen. Ja, natürlich sind wir nicht stehen geblieben, haben uns weitergebildet oder sind in den jeweiligen Unternehmen in vielen Teilbereichen geschult, gebrieft, gebildet worden. Und sicher hast du dir deinen Beruf ausgewählt, weil dir das Thema, die Branche, das Umfeld zusagten. Vieles hat sich eben auch verändert. Du allem voran, die Branche ganz sicher, die Kunden ja bestimmt auch, die Anforderungen garantiert ebenso. Demzufolge sind Rahmen und Aufgaben heute in einem ganz anderen Kontext.
Was aber aus meiner Sicht viel wichtiger ist: Du – du und ich – wir haben uns in den letzten 20 bis 30 Jahren verändert. Ich wünsche es dir auf jeden Fall. Somit ist unser Interesse heute viel, viel mehr an einen Sinn gebunden. An den Sinn seiner Aufgabe, seine Daseins und Schaffens. Zurück zu unseren Stärken.
Kann ich eine Schwäche in Stärke umwandeln?
Fehlt das Talent, kann daraus keine Stärke entstehen – auch bei hoher Motivation und viel Übung nicht. Für einige stellt dies eine besondere Herausforderung dar. Ich kann es aus eigener Erfahrung hundertfach bestätigen. Wir werden frustriert und landen mit unserem Tun und den Anstrengungen irgendwo in der Mittelmäßigkeit.
Einige werden jetzt sagen: “Ja, aber dann muss man sich mal richtig anstrengen, dann wird das.” Vielleicht? In einigen Fällen – und auch nur vielleicht. Doch bitte Achtung! Wir sind genau so konditioniert von Hause aus (“Lehrjahre sind keine Herrenjahre.”, “Da muss man durch.”, “Unter Druck entstehen Diamanten” und so weiter.) Leider auch per Schulsystem, das in der Nachkriegszeit gebildet worden ist (hier wurden vornehmlich Arbeiter benötigt ). Was daraus entstehen kann, sehen wir heute.
Viele der Arbeitnehmer, die heute um die 50 sind, sind am Ende. Die Kraft lässt nach. Die Motivation war nie besonders hoch, dafür aber die Erwartungen. Was folgt? Erschöpfung, Ausgebranntsein, ein Gefühl der Leere bis hin zu einem Burnout.
Kann ich mit 40 oder 50 meine Stärken neu entdecken?
JA! Ja bitte, unbedingt! Jeder kann zu jeder Zeit noch großen Einfluss auf seinen weiteren Lebensweg und seinen ganz persönlichen Lebenserfolg haben. Es gilt, die eigenen Talente und Stärken zu identifizieren, sie weiterzuentwickeln und geschickt einzusetzen. Unser Hirn ist auch im reiferen Alter lernfähig genug.
Kennst du das? Hast du das schon oft beobachtet? Erfolgreiche Menschen sind in dem, was sie erfolgreich tun, oft spielerisch. Sie machen ihren exzellenten Job mit einer Leichtigkeit. Denn Sie lieben das, was sie tun. Fußballer (die meisten ;-)), der begeisterte Pizzabäcker, der erfüllte Handwerker, der strahlende Coach im Einsatz mit seinen Klienten. Diese Menschen lieben ihren Job. Denken die an die Rente? Ich für meinen Teil glaube, dass es die wenigsten machen. Warum auch!?
Talent-Analyse: die Aufwärmphase
Lass uns einmal zum Warmwerden ein paar leichte Fragen gedanklich beantworten, um uns unseren Stärken etwas zu nähern.
- Was hat mich früher schon begeistert?
- Welche Dinge oder Aufgaben gehen mir mühelos von der Hand?
- Wann fühle ich mich im Einklang mit mir und meinem Tun?
- Worin war ich schon früher oft besser als andere?
- Bei welcher Tätigkeit fühle ich mich stark?
Schritt für Schritt Analyse
Schritt 1: Bewusstsein schärfen
Lass diese Sätze einmal auf dich wirken:
- Meine Vergangenheit ist nicht meine Zukunft.
- Ich muss niemandem etwas beweisen.
- Mein Selbstwert gründet auf meinem eigenen Gefühl.
- Ich bin nicht nur mein jetziger Beruf/Status.
- Mein Selbstbewusstsein beruht auf meinem Bewusstsein.
- Ich kann alles erreichen, wenn es mir wichtig ist.
- Meine Glaubenssätze (zu alt, zu jung, nicht talentiert) sind limitierend und ich kann sie jederzeit verändern!
Schritt 2: Was konnte ich früher schon gut?
Dazu schaue gern einmal auf alte Bilder aus der Kindheit / der Jugend – und bitte schau ganz genau hin.
Gehe in Gedanken zurück in diese Zeit (auf dem Bild) und überlege, was du wann mit welcher Leichtigkeit begeistert und spielerisch gemacht hast. Geh zurück in deinen eigenen Lebensfilm 🙂
Bei der Wiederentdeckung der eigenen Talente sind deine Sinne und deine Wahrnehmung gefordert. Nimm dir dafür Zeit und bitte ein gutes Notizbuch – es geht hier immerhin um deine Stärken! Bitte beantworte die folgenden Fragen gerne schriftlich.
- Was sehe ich aus heutiger Sicht? Was fällt mir auf?
- Welche Gedanken kommen mir? Was fällt mir ein?
- Was hab ich oft ohne Anleitung gemacht? Was hab ich geliebt, zu tun?
- Wobei war ich als Kind total glücklich und hab mich in mein Tun vollkommen vertieft?
Schritt 3: Was mache ich heute besonders gern?
Dazu schaue gern einmal auf alte Bilder aus der Kindheit / der Jugend – und bitte schau ganz genau hin.
Gehe in Gedanken zurück in diese Zeit (auf dem Bild) und überlege, was du wann mit welcher Leichtigkeit begeistert und spielerisch gemacht hast. Geh zurück in deinen eigenen Lebensfilm 🙂
Bei der Wiederentdeckung der eigenen Talente sind deine Sinne und deine Wahrnehmung gefordert. Nimm dir dafür Zeit und bitte ein gutes Notizbuch – es geht hier immerhin um deine Stärken! Bitte beantworte die folgenden Fragen gerne schriftlich.
- Bei welchen Dingen verspüre ich besondere Vorfreude?
- Welche Tätigkeiten fallen mir leicht / mache ich spielerisch?
- Wann im Leben war ich mal richtig stolz auf mich und was ich erreicht habe?
- Welche Krisen habe ich erfolgreich überstanden? Wie hab ich das geschafft? Was oder welche Fähigkeiten haben mich da durchgeführt?
Sammle in deinem Notizbuch bestenfalls 20 deiner Talente. Zur Klarheit, was ein Talent ist: Ein Talent ist nicht, was du bist (“Ich bin verständnisvoll.”, “Ich bin gewissenhaft”, “Ich bin diszipliniert.”), sondern etwas, das du besonders gut kannst → “Ich kann gut mich gut mit einem Ziel identifizieren”, anstelle von: “Ich bin diszipliniert.” Erst wenn du mit dem Talent etwas tun kannst, wird es zu einer Stärke. Schreibe besser: “Ich kann gut mit anderen Menschen umgehen”, anstatt: “Ich bin verständnisvoll.”
Schritt 4: Privatleben
Sammle in der nächsten Übung bitte Stichworte aus privaten Situationen, die nichts mit deiner beruflichen Seite zu tun haben. Das können Momente sein, in denen du in einem Verein tätig bist oder mit deinen Kindern ganz besonders an etwas arbeitest. Situationen, in denen du im Sport etwas gut gemacht hast – Momente, in denen du vielleicht sogar jemandem sehr geholfen hast durch Vormachen, durch Erklären – wobei du durch ein Gefühl der Anteilnahme einfach für jemanden da warst,. mit einem Rat einem anderen sehr gut geholfen oder ein tolles Gericht gekocht hast – was auch immer. Wo auch immer du dich gut gefühlt hast und Leichtigkeit im Spiel war.
Frage dich:
- Welche Fähigkeit war in der privaten Situation von mir automatisch da?
- Was hab ich angewandt? Welche Potenziale haben mir geholfen, das Ziel oder den Menschen zu erreichen?
Schritt 5: Gesamtvergleich
Schaue dir bitte jetzt all deine Notizen einmal an. Welche Gemeinsamkeiten gibt es im privaten und im beruflichen Bereich?
- Fasse aus unterschiedlichen Situationen etwas zusammen. Finde dafür einen übergeordneten Begriff.
- Führe schriftlich fünf besondere Talente/Fähigkeiten auf
Schritt 6: Welche Talente und Stärken entdecken andere in mir?
Um sich ein besseres Bild zu machen, ist auch die Meinung von anderen hilfreich: “Was fällt anderen Menschen an mir auf? Wie nimmt mich mein Umfeld war?” Vielleicht gibt es an der einen und anderen Stelle eine Überraschung, wie du von Freunden, Kunden und Kollegen gesehen wirst.
Frage Menschen aus deinem Umfeld, Freunde, Kunden und/oder Kollegen. Vielleicht in einem entspannten Telefonat dem Angerufenen das erzählen, was du gerade tust (du schaust gerade einmal bewusst auf deine Fähigkeiten und dergleichen). Dazu fragst du auch andere, die dir am Herzen liegen. Und du würdest gerne von ihm ( deinem Gesprächspartner ) wissen wollen, welche Eigenschaften er mit dir in Verbindung bringt. Du kannst Stärken nennen, es allerdings aber auch offen lassen und schauen, was an Input kommt. Er/Sie soll es bitte nicht am Telefon beantworten, sondern nach dem Telefonat die Gedanken/Worte aufschreiben und gern per WhatsApp, oder Mail senden. That’s it. So hast du schnell von drei bis fünf Menschen, die du tatsächlich auch kennst, aktuell die eigenen Fähigkeiten/Stärken/Eigenschaften erhalten und Lust darauf, die Person konkret nach den Stärken zu fragen. Dann los!
- “Was sind deiner Meinung nach meine größten Stärken?”
- “Was sind deiner Meinung nach meine besonderen Fähigkeiten?”
- “Wann wirke ich bei etwas ganz besonders begeistert?”
Um ein noch besseres und anschaulicheres Resultat zu bekommen, frage außerdem auch zwei, drei Arbeitskollegen:
- “Worin bin ich am besten?”
- “Wann mache ich den Eindruck, dass ich mit mir im Einklang bin?”
- “Zu welchem Thema würdest du mich freiwillig aufsuchen, weil ich darin offenbar etwas drauf habe?”
Schritt 7: Wie sehe ich selbst meine Talente und Stärken?
Unsere Talente sind für uns selbstverständlich. Sie sind für uns als solche gar nicht bewusst, sondern vollkommen normal. Willst du also deine natürlichen Talente entdecken, beobachte deine natürlichen Reaktionen in bestimmten Momenten.
- Was macht mir immer wieder Freude?
- Wann geht es mir gut? Wann bin ich mit mir im Reinen?
- Was funktioniert alles spielerisch?
- Welche Aufgaben/Dinge haben mich seit meiner Kindheit angezogen?
- Wann und wobei war und bin ich auch heute so richtig begeistert?
Wenn du magst, schließe doch einmal deine Augen und gehe zurück in deine Kindheit – sehe dich als 5-, als 7- und als 10-Jährigen zusammen mit anderen Familienmitgliedern. Mit den Großeltern, den Eltern auf einer Familienfeier, bei einem gemeinsamen Wochenende. Bleib bei deinen Fähigkeiten. Was hast du ganz natürlich gemacht? Vielleicht mit oder für jemanden Sport oder Musik gemacht, gebastelt, gebaut, an etwas gearbeitet oder, oder, oder? Schreibe auf, was dir einfällt.
Zusammenfassung
Bitte versuche, aus allen Bereichen, die du jetzt aktuell angeschaut und dazu deine Erkenntnisse notiert hast, in Oberbegriffe zusammenzufassen. Trage das zusammen. Es geht um die Fähigkeiten und Talente, die schon immer da waren – die wir aus zig Gründen nicht mehr weiterverfolgt haben, nicht achtsam mit uns waren, zu sehr auf andere gehört haben. So haben wir uns immer mehr von uns selbst entfernt – und das wollen wir nicht mehr. Folge deinem Herzen und lebe deine Talente und Stärken.
Du kennst die Formel. Du kennst deine Talente. Wenn du mehr davon willst, füge Wissen, Können und Wollen hinzu und du wirst mehr Erfolg und Lebensfreude erhalten. Mindset Coach Carsten hilft dir!
Entdecke deine Stärken und lebe dein volles Potenzial.
Stärke = Talent + Wissen + Können + Wollen